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Vergiftung beim Hund erkennen und behandeln

Vergiftung beim Hund und Giftköderschutz
Vergiftung beim Hund erkennen und richtig handeln. Jetzt mit Tipps zum Giftköderschutz bei Hunden.

Nicht nur Giftköder sind eine Gefahr für unsere Liebsten. Auch giftige Lebensmittel, Stoffe oder Pflanzen können den Hunden schaden. Damit es nicht so weit kommt haben wir die wichtigsten Informationen zu giftigen Gefahrenquellen gesammelt. Überdies erfahre, wie du eine Vergiftung beim Hund erkennen kannst und wie der Giftköderschutz bei Hund gelingt.

Gegen bösartige Hundehasser, die mit ihrem Tun ja nicht nur Tiere gefährden, sondern auch Kinder, die mit Giftködern in Berührung kommen, ist leider kein Kraut gewachsen. Dort, wo vor ausgelegtem Gift gewarnt wurde, sollte der Hund vorsorglich an der Leine geführt werden. Das gierige Verschlingen von Futter ist für Hunde natürlich, es ist schwer, das andauernd zu kontrollieren. Hundebesitzer können ihr Tier aber vor „selbstgemachten“ Vergiftungen schützen.“

Bundestierärztekammer e.V.

Gefahrenquellen für Vergiftung bei Hunden

Neben Giftködern von Hundehassern bestehen die größten Vergiftungsgefahren für Hunde im heimischen Haus und Garten. Vor allem neugierige Hunde nehmen schnell Chemikalien auf. Dafür sind Haushaltsreiniger oder Frostschutzmittel gute Beispiele. Auch das Spielen mit giftigen Pflanzen, wie Efeu oder Goldregen, kann tödlich enden. Und auch einige Lebensmittel sind giftig für Tiere. Daher gilt es stehts wachsam zu sein und den Hund vor einer Vergiftung zu schützen.

Giftige Lebensmittel und Pflanzen für Hunde im Überblick

Die meisten Hunde essen und spielen für ihr Leben gern. Daher muss man zum einen trainieren, dass sie nicht alles fressen, was sie so vor ihrer Nase finden. Folglich kannst du eine mögliche Vergiftung bei Hunden vorbeugen. Außerdem sollten sie lernen, dass nicht alles zum Spielen geeignet ist. Denn im besten Fall sind nur ihre eigenen Spielzeuge interessant. Aber Hand aufs Herz das ist fast unmöglich. Demnach haben wir im folgenden eine Vielzahl an giftigen Gefahrenquellen für Hunde aufgelistet.

Zum einen erfährst du, welche alltäglichen Lebensmittel aufgrund ihrer Inhaltsstoffe für Hunde giftig sind. Dabei ist der Grund hierfür meist, dass sie die Stoffe nicht verarbeiten können und bei hoher Aufnahmemenge einer Vergiftungen erleiden. Hingegen sind andere Beispiele rohes Schweinefleisch oder Rohwurst. Denn diese können das für Hunde tödliche Aujeszkysche-Krankheit übertragen. Ferner können auch Hunde eine Nahrungsmittelvergiftung durch verdorbene Lebensmittel bekommen.

Giftige LebensmittelGiftpflanzenAndere Gefahrenquellen
Xylitol oder Schokolade / Kakao (Theobromin)Alpenveilchen Azalee, BärlauchMedikamente, Alkohol
koffeinhaltiger Kaffee, Tee, ColaBlauregen, BockshornkleeChemische Haushaltsmittel
Rohe Kartoffeln und BohnenEfeu, Efeutute, Eibe, EisenhutDüngungsmittel, Herbizide, Pestizide
Knoblauch und Zwiebeln (5 -40g/kg KM)Farne, Ficus Benjamin, FingerhutRattengift
MacadamianüsseGeranien, Gummibaum, HortensienVergiftete Tiere (Ratten, Mäuse)
Weintrauben und RosinenLupine, Maiglöckchen, NarzisseKot anderer Tiere (Krankheitserregern
oder Medikamentenrückständen)
Auberginen oder AvocadosOleander, Rittersporn, Schöllkraut, Abfälle
Tomaten oder Paprika (grün und roh)Tollkirsche, Tulpen, WeihnachtssternZigaretten oder andere Tabakwaren

Vergiftung beim Hund erkennen (Symptome)

Eine Vergiftung beim Hund ist in den meisten Fällen anhand typischer Symptome zu erkennen. Beim Hund der an einer Vergiftung leidet sind folgende Symptome typisch. Dabei treten diese in der Regel sehr schnell auf. Aber es gibt auch Fälle wo das Gift zeitversetzt seine Wirkung zeigt. In jedem Fall sollte bei den folgenden Symptomen einer Vergiftung schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Überdies beachte einfache Hausmittel gegen Erbrechen und Durchfall bei Hunden.

  • Starker Speichelfluss oder schäumender Speichel.
  • Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen.
  • Blutungen im Erbrochenen, im Kot oder Urin.
  • Aufregung, Unruhe oder Teilnahmslosigkeit.
  • Atemprobleme oder Atemnot.
  • Hundefieber oder Herzkreislaufbeschwerden.
  • Große Pupillen oder gerötete Augen.
  • Zittern oder Taumeln beim Gehen.
  • Krämpfe oder Bewusstlosigkeit.
  • Blasses Zahnfleisch oder verfärbte Schleimhäute.

Was tun bei einer Hundevergiftung?

Das wichtigste bei einer Hundevergiftung ist es Ruhe zu bewahren. Denn so hilfst du dem Hund diese schlimme Situation besser zu überstehen. Ebenfalls gibt es sinnvolle Erste-Hilfe Maßnahmen die du kennen und anwenden solltest. Und natürlich ist es notwendig Tierarztpersonal aufzusuchen. Gleichfalls ist es hilfreich die Giftinformationszentrale (GIZ) zu kontaktieren, falls die Erste-Hilfe Maßnahmen nicht bekannt sind. Dann kann das Personal helfen und beraten. Außerdem können sie in manchen Fällen auch die Gefahr der Vergiftung beim Hund einschätzen. Dabei erreichst du diese unter der Telefonnummer: 030/19240.

Verzichte auf eigene Therapiemaßnahmen

Wenn dein Hund möglicherweise etwas Giftiges gefressen hat, dann verzichte unbedingt auf eigene Therapiemaßnahmen. Stattdessen bringe ihn und vorhandene Pflanzenteile, Verpackungsreste oder restliche Giftköder sofort zum Tierarzt. Dann wird dieser das Gift mittels Brechmittel, Magenspülung oder anderem aus dem Körper des Hundes leiten. Eventuell wird der Hund auch mit Aktivkohle zur Giftbindung oder spezifischen Gegenmitteln, wie beispielsweise Vitamin K1 gegen Rattengift, behandelt.

Bringe deinen Hund keinesfalls zum Erbrechen. Wurden ihm ätzende Stoffe oder scharfkantige Gegenstände verabreicht, könntest du dadurch seinen Zustand verschlimmern. Auch das Verabreichen von medizinischer Aktivkohle kostet im Ernstfall überlebenswichtige Zeit. Zwar binden Kohletabletten Giftstoffe im Körper, die notwendige Anzahl der Tabletten orientiert sich jedoch an ihrer Dosierung und am Körpergewicht des Tieres. Da können schnell sogar 20 bis 30 Tabletten notwendig werden, die jedoch aufgrund ihres Geschmacks nicht immer gern angenommen werden.“

Tierärztin Anette Fach

Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hund

Jedoch kannst du den Hund unterstützen, indem du einige Erste-Hilfe Maßnahmen ergreifst. Dabei dienen diese dazu mögliche Gefahren abzumildern. Außerdem gibt es Maßnahmen, die du auf keinen Fall ergreifen solltest. Folglich einige Tipps zu den Do’s und Don’t:

  • Atemwege freihalten (Schleim, Erbrochenes entfernen, Zunge raushalten)
  • Falls es zum Atemstillstand kommt, kann eine Herzdruckmassage helfen.
  • Den Hund mit lauwarmen Wasser benetzen bzw. waschen ( Fell, Haut, Augen oder Schleimhäute).
  • Kein Lebensmittel, wie Milch oder Öl verabreichen. Denn diese können die Vergiftung beschleunigen.
  • Bei Vergiftung den Hund beruhigen und nicht alleine lassen.
  • Kein Erbrechen hervorrufen.

Tipps für einen Giftköderschutz beim Hund

Damit du deinen Hund vor einer Vergiftung schützen kannst, gibt es verschiedene Möglichkeiten für einen Giftköderschutz beim Hund. Dabei können für verschiedene Hunde ein unterschiedlicher Giftköderschutz sinnvoll sein. Folglich haben wir für dich einige der Ideen gesammelt. Ebenfalls beachte nützliche Tipps zum Hundekot vom Teppich entfernen.

  • Anti-Giftköder Training von Klein auf.
  • Hund beim Spazierengehen beschäftigen.
  • Aufmerksame Beobachtung beim Spaziergang.
  • Ausreichend Futter anbieten.
  • Einen Giftköderschutz Netzt verwenden.

Was ist ein Giftköderschutz Netz?

Ein Giftköderschutz Netz ähnelt einem Maulkorb. Jedoch ist es keiner. Allerdingst verhindert das Netz vor der Schnauze des Hundes die ungewollte Nahrungsaufnahme. Dabei kann das besonders sinnvoll für Welpen und Junghunde sein, die noch kein Anti-Giftköder Training absolviert haben. Somit ist ein solches Schutznetz teils lebenserhaltend und eine Überlegung wert. Einziger Nachteil ist, dass die Leckerli Vergabe so nicht funktioniert. Im Internet findest du günstige Angbeote, sodass du dieses Gadget mal ausprobieren kannst:

Trixie - Schutznetz gegen Giftköder
  • Die seitliche Öffnung ermöglicht es Ihnen, Ihrem Hund eine Leckerli zu geben, so dass das Training fortgesetzt werden kann, während Sie den Schutz nutzen.
  • Es gibt kein Problem mit Hecheln, Schnüffeln oder Trinken, da die seitlichen Öffnungen dem Hund viel Freiheit bieten.

Giftköderschutz beim Hund mit Anti-Giftköder Training

Eine der besten Dinge die du für dein Hund tun kannst ist ein Anti-Giftköder Training. Denn das kann eine Vergiftung beim Hund am besten abwenden. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispiele für ein Anti-Giftköder Training siehst du im folgenden Video:

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1 Kommentar

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  • Meinem Hund geht es seit heute Morgen sehr schlecht und ich fürchte, dass er sich vergiftet hat. Danke für den Tipp, dass ich nicht selbst versuchen sollte, meinen Hund zu therapieren. Stattdessen werde ich mit ihm in eine Tierarztpraxis fahren.