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5 Methoden fürs natürliche Verhüten ohne Hormone

Natürliche Verhütung

Sex ist die schönste Nebensache der Welt. Doch oft ist ein Kinderwunsch noch nicht Teil der Lebensplanung, dann sollte verhütet werden. Allerdings gibt es einige Gründe gegen die gängigen Verhütungsmethoden mit Hormonen oder auch dem Kondom.

Probleme der klassischen Verhütungen

Leider vertragen viele Frauen keine hormonelle Verhütung oder möchten diese, aufgrund einiger negativer Studien, nicht nehmen. Männer haben oft Probleme mit Kondomen und fühlen sich damit sehr unwohl. Deshalb werden an dieser Stelle natürliche Verhütungsmethoden vorgestellt. Aber vorweg: Einen 100 %-Schutz bietet nur die Sterilisation oder die Abstinenz. Es gilt aber zu bedenken, dass ein Kondom zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten eine der sichersten Methoden ist.

Kondome schützen vor einer HIV-Infektion und senken das Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken. Da manche Erreger, wie Chlamydien oder Gonokokken, bei sexuellen Kontakten leicht übertragen werden können, bieten Kondome aber keinen 100prozentigen Schutz.

bundesgesundheitsministerium.de

Welche natürlichen Verhütungsmethoden gibt es?

Wenn du dich tendenziell gegen künstliche Verhütungsmittel wie die Pille, das Kondom oder die Spirale entschieden hast, hast du natürlich nicht mehr die gesamte Bandbreite zur Auswahl. Die folgenden Methoden könnten für dich infrage kommen:

  • Temperatur Beobachtung
  • Verhütung durch die Kalendermethode
  • Zervixschleim Beobachtung
  • Verhütung durch Hormonmessung
  • Coitus interruptus

Die Temperatur Beobachtung

Wichtig bei dieser Verhütungsmethode ist, dass die Frau einen geregelten Tagesablauf hat, mindestens sechs Stunden Schlaf bekommen hat und keine Nachtschichten arbeiten muss. Jeden Morgen um die gleiche Zeit wird die Temperatur gemessen. Die besten Werte werden vaginal oder anal erreicht. Die Temperatur muss eingetragen werden. Wenn die Temperatur einen Anstieg von mindestens 0,2 Grad anzeigt und dieser mehrere Tage oben bleibt, ist sicher, dass der Eisprung stattgefunden hat. Dieser findet in der Regel am Tag vor dem Anstieg statt. Das Ei ist nach der Ovulation 12 bis 36 Stunden befruchtungsfähig. Deshalb sind drei Tage nach dem Temperaturanstieg sicher. Zudem bringt der Eisprung einige Veränderungen mit sich. Wer keinen regelmäßigen Zyklus hat, sollte vorher mit Kondom oder Pessar verhüten. Wer einen regelmäßigen Zyklus hat, sollte fünf, noch besser sieben Tage vor dem Eisprung zusätzlich verhüten, da Spermien zwischen drei und fünf Tagen, in einigen Fällen auch sieben Tage, überleben können. Diese Verhütungsmethode erfordert strikte Konsequenz, auch am Wochenende. Darüber hinaus beachte nützliche Hausmittel beim Libidoverlust.

Pros

  • Kennenlernen des eigenen Körpers
  • Natürlich und Körper freundlich
  • Genau prüfbar

Cons

  • Genaue Körperbeobachtung und Aufzeichnung sind notwendig
  • Viel Aufwand
  • Keine Ausnahmen erlaubt

Verhütung durch die Kalendermethode

Hier muss nicht täglich die Temperatur gemessen werden. Es reicht aus, den 1. Tag der Periode in den Kalender einzutragen und dann wieder der 1. Tag des nächsten Zyklustags. Der Zyklus beginnt stets mit der Regelblutung. Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen findet der Eisprung meist am 14. oder 15. Zyklustag statt. Verhütet werden sollte deshalb zwischen dem 19. und 18. Tag. Da sich auch der Zyklus durch verschiedene Gründe (Stress, Krankheit) verschieben kann, ist diese Methode nicht so sicher und es sollte noch eine zweite Verhütungsmethode mit angewandt werden, es sei denn, Nachwuchs wäre kein Weltuntergang.

Pros

  • Einfache Anwendung
  • Wenig Aufwand

Cons

  • Unsicher, da ungenau
  • benötigt zweite Verhütungsmethode

Zervixschleim Beobachtung

Der Zervixschleim verändert sich während der fruchtbaren Phase. Es sollte erst einige Monate getestet werden, ob diese Methode für die Frau geeignet ist. Jeden Morgen sollte sie Zervixschleim mit einem Finger aufnehmen. Ist er weißlich und dickflüssig, ist die Frau in einer unfruchtbaren Phase. Wird der Schleim klar wie Eiweiß und ist spinnbar (zieht einen Faden, wenn er zwischen Daumen und Zeigefinger genommen wird und die Finger auseinandergezogen werden), ist die fruchtbare Phase erreicht. Der dünne Schleim sorgt dafür, dass die Spermien besser und schneller zum Ei gelangen. Leider ist diese Methode auch nicht sehr sicher, da sich durch eine Infektion oder psychischem Stress der Schleim verändern kann. Ebenfalls beachte Tipps zum fruchtbare Tage berechnen.

Pros

  • Kennenlernen des eigenen Körpers
  • Wenig Aufwand

Cons

  • Schleim verändert sich auch durch z.B. Stress
  • Auch eher unsicher

Verhütung durch Hormonmessung

Ein Computer misst die Hormone LH und die Östrogene. Zu Beginn des Zyklus wird das Gerät gestartet. Grünes Licht bedeutet, dass keine fruchtbare Phase besteht. Gelbes Licht zeigt an, dass ein Test gemacht werden muss und die Frau das Stäbchen in den Urinstrahl halten muss und dann in den Computer zur Auswertung stecken muss. Wird rotes Licht angezeigt, beginnt die fruchtbare Phase und es muss verhütet werden. Der Computer ist eigentlich sehr zuverlässig und es kommt selten zu ungewollten Schwangerschaften. Allerdings ist das Gerät und die Stäbchen, die gekauft werden müssen, mit Folgekosten verbunden. Außerdem ist das Gerät nur für Frauen geeignet, die einen Zyklus zwischen 23 und 35 Tagen haben. Weniger oder mehr Tage können nicht mehr berechnet werden.

Pros

  • Sichere Verhütungsmethode
  • Gleichzeitig mit Bildung verbunden

Cons

  • Hohe Kosten
  • Höherer Aufwand

Coitus interruptus

Coitus Interruptus bedeutet, dass das Glied des Mannes herausgezogen wird, bevor er zum Orgasmus kommt. Diese Methode ist alt und leider sehr unsicher, da oftmals schon Lusttropfen aus dem Penis kommen, in denen Spermien erhalten sein können. Deshalb wird von dieser Methode abgeraten.

Pros

  • Einfache Anwendung
  • Echtes Gefühl

Cons

  • Sehr unsicher
  • Mythos das es funktioniert

Fazit

Der Wunsch nach natürlichen Verhütungsmitteln ist für viele Menschen groß, doch bedauerlicherweise erweist es sich, als nicht so einfach, eine gute Methode zu finden. Um zu entscheiden, ob eine dieser Methoden für dich infrage kommt, musst du deine Bedürfnisse und deinen Alltag miteinbeziehen. Die Methoden sind nämlich entweder mit großem Aufwand oder mit großer Unsicherheit verbunden.

3 Kommentare

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  • Einerseits finde ich es ja gut, dass das Thema der natürlichen Verhütung aufgegriffen wird, allerdings ist die Recherche dabei wohl etwas zu kurz gekommen.
    Die sicherste Methode überhaupt, die symptothermale Methode mit einem Pearl Index von 0,4, wird gar nicht erst genannt. Dann wird bei der automatisierten Beobachtung auch lediglich die Hormonmessung genannt. Es gibt auch reine Temperaturcomputer, die schon mal etwas sicherer sind als die Hormoncomputer a la Persona und dann natürlich symptothermale Computer, die eine tatsächlich verlässliche natürliche Verhütung für Frauen sind.

    In Deutschland gibt es zwar aktuell nur den cyclotest myway in diesem Bereich – aber als Sieger bei Stiftung Warentest und hochsicheres Gerät ist es wirklich erstaunlich, dass er hier gar nicht erwähnt wird. Das stellt natürliche Verhütung wieder in die Ecke „unsichere Hippiemethoden“, in die sie schon lange nicht mehr hingehört!

      • Es gibt heutzutage so viele Informationen, manchmal ist es schwer, alles in kurzer Zeit zu finden. Ich habe mich aus persönlichen Gründen einfach sehr lange mit dem Thema beschäftigt. Wie gesagt, ich finde es ja schon mal gut, dass überhaupt Alternativen zu hormoneller Verhütung thematisiert werden. Das ist schon mal der erste Schritt!
        Freue mich dann auf weitere Artikel dazu 🙂