Blasenschwäche ist für viele Frauen ein Tabuthema. Rund vierzig Prozent aller Betroffenen verheimlichen, dass sie an einer sensiblen Blase leiden. Doch mit einigen Tipps und Hausmittel gegen Blasenschwäche lässt sich ein ungewollter Urinverlust vermeiden. Hier findest du einfache Methoden gegen Harninkontinenz.
Inhalt
- Blasenschwäche – jeder kann betroffen sein
- Wie erkenne ich eine schwache Blase?
- Das kannst du gegen deine Blasenschwäche tun
- 1) Ausreichend und viel trinken
- 2) Beckenbodengymnastik bei Harninkontinenz
- 3) Die Blase richtig schützen
- 4) Hausmittel gegen Blasenschwäche
- 5) Falsches Heben vermeiden
- Darum solltest du bei Blasenschwäche zum Arzt
- Häufige Fragen und Antworten
Blasenschwäche – jeder kann betroffen sein
Bis heute wird eine schwache Blase fälschlicherweise als Altersphänomen gesehen. Dabei sind laut Deutscher Kontinenz Gesellschaft rund fünf von hundert Frauen betroffen, die unter 65 Jahren alt sind. Besonders häufig erleiden junge Mütter kurz nach der Geburt eine Blasenschwäche, da der Beckenboden durch die Schwangerschaft geschwächt ist. Doch die Ursachen einer Harninkontinenz können auch Übergewicht, Harnwegsinfekte und andere gesundheitliche Beschwerden sein. Bei der Vielzahl an Auslösern sind Betroffene gut beraten, einen Arzt zu konsultieren. Dadurch bekommen sie kompetenten Rat und Hilfe.
Wie erkenne ich eine schwache Blase?
Symptom einer Blasenschwäche ist der unwillkürliche Verlust von Urin. Dies kann bei leichten oder schweren körperlichen Tätigkeiten passieren. Aber auch ohne Belastung kann es zum Urinverlust kommen. Dabei kann dieser Verlust unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Einige der Betroffenen verlieren nur einige Tropfen Urin. Während andere permanent größere Mengen verlieren. Die verschiedenen Formen einer Blasenschwäche haben wir in folgender Übersicht für dich zusammengefasst:
Formen der Blasenschwäche | Wie äußert sich diese Blasenschwäche? |
---|---|
Belastungs- und Stressinkontinenz | Durch körperliche Belastung (Husten, Treppensteigen) und Stress wird der Druck auf die Harnblase erhöht, dadurch kommt es zum ungewollten Urinverlust. |
Dranginkontinenz | Die Blase zeichnet sich durch eine hohe Aktivität oder Empfindlichkeit aus. Es herrscht eine Störung des Harndrangempfindens vor. Somit kommt es häufig zu einem starken Harndrang. |
Reflexinkontinenz | Aufgrund von neurologischen Erkrankungen haben Betroffene keine Kontrolle über die Steuerung ihrer Blasenfunktion. |
Überlaufinkontinenz | Hier liegt eine Störung des Gleichgewicht zwischen Blasen- und Harnröhrendruck vor. Bei starker Dehnung der Blase übersteigt der Harnblasendruck dem Druck der Harnröhre. Folglich kommt es zu einem Überlaufen. |
Das kannst du gegen deine Blasenschwäche tun
Wenn du an einer schwachen Blase leidest und sie dich im Alltag beeinträchtigt, solltest du unsere Tipps gegen Blasenschwäche ausprobieren. Denn sie können dir helfen deine Blase zu trainieren und den ungewollten Urinverlust verringern.
1) Ausreichend und viel trinken
Auch wenn es paradox klingt: Trinke ausreichend. Denn viele Frauen mit Blasenschwäche trinken zu wenig, aus Angst davor, die Blase nicht kontrollieren zu können. Doch wenn du die Blase nie vollständig füllst, bleibt die Muskulatur untrainiert. Folglich kann diese selbst kleinere Mengen schlechter halten. Ebenso solltest du nicht bei jedem Anzeichen auf die Toilette gehen. Stattdessen fordere deine Blase. Dadurch kannst du den Harndrang langfristig besser kontrollieren. Ebenso wichtig als Hausmittel gegen nächtlichen Harndrang.
2) Beckenbodengymnastik bei Harninkontinenz
Eine wirksame Maßnahme zur Linderung von Blasenschwäche ist das Trainieren des Beckenbodens. Denn durch gezielte Blasenschwäche Übungen lässt sich der Harndrang besser kontrollieren. Dabei sind Beckenbodenübungen einfach und überall durchführbar. Hierfür spanne deine Beckenbodenmuskulatur an- und dann entspanne sie wieder. Das kannst du bei der Arbeit, beim Bügeln oder beim Einkaufen machen. Darüber hinaus eignet sich Yoga für Zuhause oder die folgenden einfachen Übungen:
3) Die Blase richtig schützen
Der wohl größte Feind deiner sensiblen Blase ist eine Harnwegsinfektion. Daher solltest du gezielt vorbeugen und das Sitzen auf kalten Böden, kalten Zug im Rücken und auch kalte Füße vermeiden. Bei den ersten Anzeichen einer Infektion ist es ratsam, sofort zu handeln. Folglich kannst du dir mit entsprechenden Tees oder Medikamenten Linderung verschaffen. Beachte auch unsere Hausmittel gegen Blasenentzündungen.
4) Hausmittel gegen Blasenschwäche
Wenn du zu einer sensiblen Blase neigst, kannst du deinem Körper mit heimischen Heilpflanzen als Hausmittel gegen Blasenschwäche versorgen. Denn diese helfen Entzündungen vorzubeugen. So soll beispielsweise Hafer mit seinen Phytoöstrogenen Blasenentzündungen vorbeugen können. Die Brennnessel wiederum durchspült mit ihrer harntreibenden Wirkung die Blase. Somit sorgt sie dafür, dass auch potentielle Erreger ausgespült werden. Auch sehr gut geeignet ist ein Salbei Tee.
Belastungsinkontinenz in der Schwangerschaft
Die Stressinkontinenz ist die am häufigste auftretende Form bei Frauen (35 bis 45%). Während der Schwangerschaft kommt es zur Verminderung der Beckenbodenmuskulatur. Folglich führt dies bei 50% aller Frauen zu einer Belastungsinkontinenz. Nur bei 6% der Schwangeren bleibt die Inkontinenz bestehen.
5) Falsches Heben vermeiden
Wenn du eine schwache Blase hast, dann solltest du richtig heben. Dabei ist es bei schweren Gegenständen wichtig, dass die Kraft zum Anheben aus den Beinen kommt und nicht aus dem Rücken oder Beckenboden. Dafür stelle dich hüftbreit hin. Dann beuge deine Knie, um den Gegenstand mit der Kraft der Beine hochzustemmen. Ebenso solltest du deinen Rücken dabei gerade lassen. Denn so schonst du deinen Beckenboden und vermeidest ungewollten Urinverlust bei Anstrengung.
Darum solltest du bei Blasenschwäche zum Arzt
Wenn du an Blasenschwäche leidest, kann der Arzt ein wertvoller Ansprechpartner sein. Ebenso könnt ihr gemeinsam über weitere Behandlungsmethoden sprechen. Hierfür kannst du dich an deinen Hausarzt, Frauenarzt oder Urologen wenden. Darüber hinaus kann so eine Grunduntersuchung stattfinden und andere Krankheiten ausgeschlossen werden.
Häufige Fragen und Antworten
Eine Blasenschwäche kann unterschiedliche Ursachen haben. Dabei können eine schwache Beckenbodenmuskulatur, Übergewicht oder Harnwegsinfekte verantwortlich sein. Aber auch andere gesundheitliche Erkrankungen spielen eine Rolle. Eine Blasenschwäche erkennst du an einem ungewollten Urinverlust, welcher häufig durch körperliche Anstrengung ausgelöst wird.
Wenn du an einer schwachen Blase leidest, solltest du viel trinken, nicht sofort auf Toilette gehen und falsches Heben vermeiden. Ebenso solltest du deine Blase schützen, indem du das Sitzen auf kalten Böden und kalte Füße vermeidest. Auch sehr hilfreich gegen Blasenschwäche sind Übungen zum Trainieren deines Beckenbodens.
Das beste Hausmittel ist ausreichend Wasser zu trinken. Ebenso solltest du Tees, wie Brennnessel- und Salbeitee trinken.
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