Diabetes kann man nach heutigem Stand der Wissenschaft zwar leider noch nicht heilen, aber mit wertvollen Tipps kann der Alltag mit der Blutzuckerkrankheit erleichtert werden. Denn eine regelmäßige Blutzuckermessung und Blutzuckerkontrolle gehören dazu, damit man den Blutzuckerspiegel im Griff hat. Daher beherzige bei einer Zuckerkrankheit folgende Ratschläge.
Inhalt
- Was ist Diabetes?
- Blutzucker und seine Aufgaben im Körper
- Unterschiede Diabetes Typ I und II
- Unterschätzte Diabetes Gefahr
- Tipps für den Alltag mit der Zuckerkrankheit
- Diabetes-Therapie: Warum Kontrolle wichtig ist
- Utensilien für eine Blutzuckermessung
- Anleitung zur Blutzuckerkontrolle
- Diabetestagebuch: Behalte deine Werte im Blick
Was ist Diabetes?
Das sogenannte Diabetes mellitus wird in der Umgangssprache meist nur Diabetes, Blutzuckerkrankheit oder Zuckerkrankheit genannt. Dies ist eine ernst zu nehmende und oftmals unterschätzte Krankheit des Stoffwechsels, bei der eine Mangel an Insulin herrscht und als Folge eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels auftritt. In Folge einer Zuckerkrankheit ist es für Betroffene wichtig regelmäßig eine Blutzuckerkontrolle mittels Blutzuckermessung durchzuführen.
Blutzucker und seine Aufgaben im Körper
Glucose (Traubenzucker) ist der Treibstoff unseres Körpers: Wir nehmen sie durch die Nahrung auf und das Bauchspeicheldrüsen-Hormon Insulin transportiert sie aus der Blutbahn in unsere Zellen, wo sie zu Energie umgewandelt wird. Bei einem gesunden Menschen produziert die Bauchspeicheldrüse exakt die Menge an Insulin, die benötigt wird, um den aktuellen Blutzucker abzubauen. Wenn die Zellen bereits ausreichend mit Glucose versorgt sind, sorgt der Botenstoff dafür, dass überschüssiger Zucker in der Leber zwischengespeichert und bei Bedarf wieder ins Blut abgegeben wird. Auf diese Art bleibt der Blutzuckerspiegel normalerweise in einem konstanten Bereich. Bei Menschen mit Diabetes mellitus steigt der Zuckerspiegel im Blut jedoch an. Ebenfalls beachte unseren Artikel zum Zuckerarten erkennen und Zucker reduzieren.
Unterschiede Diabetes Typ I und II
Während es sich bei Typ-1 Diabetes um eine Autoimmunerkrankung handelt, aufgrund derer das körpereigene Immunsystem die Betazellen der Bauchspeicheldrüse angreift und so die Insulinproduktion verhindert, bezeichnet Typ-2 Diabetes (ca. 85-95% aller Betroffenen) eine Insulinresistenz. Bei Menschen mit einer solchen Resistenz kann der Botenstoff nicht mehr wirksam verarbeitet werden. Ohne das Bauchspeicheldrüsen-Hormon gelangt die Glucose nicht mehr in die Zellen, sondern verbleibt im Blutstrom – die Folge sind erhöhte Blutzuckerwerte. Im folgenden Video findest du weitere Informationen zu den unterschiedlichen Diabetes Typen:
Unterschätzte Diabetes Gefahr
Diabetes mellitus verläuft in den Anfangsstadien erst einmal symptomlos, kann aber bei falscher Behandlung zu Schäden an Herz, Nieren und anderen wichtigen Organen führen. Risikofaktoren sind unter anderem zu wenig Bewegung, Übergewicht und kohlenhydratreiche Ernährung. Kurzfristige Folgen eines zu hohen Glucose-Spiegels im Blut sind ein ständiges Durstgefühl, Erschöpfung und häufig ein schnell verlaufender Gewichtsverlust. Die Langzeitfolgen erhöhter Blutzuckerwerte sind teilweise sogar irreversibel und sollten daher durch eine Blutzuckerkontrolle mittels der Blutzuckermessung verhindert werden:
- Netzhautschäden durch Ablagerung von Zuckermolekülen an den feinen Kapillaren im Auge
- Nierenschwäche durch Ablagerung von Zuckermolekülen in den Nieren
- Durchblutungsstörungen durch Arterienverkalkung (kann in schlimmen Fällen sogar zum Verlust von Extremitäten führen)
Tipps für den Alltag mit der Zuckerkrankheit
Falls bei dir oder einem deiner Liebsten Diabetes mellitus diagnostiziert wurde, haben wir hier nun einige Tipps für euch, wie ihr mit der Erkrankung im stressigen Alltag am besten umgehen können und die neben einer regelmäßigen Blutzuckerkontrolle wichtig sind:
- Durchhaltevermögen ist das A und O bei der Blutzuckerkrankheit. Alte Gewohnheiten lassen sich in der Regel nicht von jetzt auf gleich ändern. Daher gilt es langsam, aber dafür dauerhaft gute Gewohnheiten zu etablieren.
- Ausreden gelten nicht bei Diabetes. Mit Ausreden tust du dir nur selber etwas Schlechtes. Demnach verfolge deine Ziele ambitioniert und zielstrebig.
- Sei es dir selbst wert. Halte dir immer vor Augen, dass es um deine Gesundheit geht. Denn dafür lohnt es sich Durchzuhalten und es sorgt für die nötige Motivation.
- Rückfall erlaubt. Natürlich darfst du dir auch mal etwas gönnen und nach Lust und Laune schlemmen; dies sollte sich aber im Rahmen halten und etwas Besonderes für dich sein. Keine Gewohnheit.
- Gesundes Naschzeug essen im Falle der Zuckerkrankheit. Wenn du gerne nascht, versuche gesund zu naschen. Nüsse, frisches Obst oder noch besser Gemüse als Snack zwischendurch machen satt und sind gesund.
- Langsam essen. Langsames Kauen signalisiert dem Körper, schon satt zu sein, obwohl man nicht so viel gegessen hat, wie sonst. Also nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten und genieße dein Essen.
- Viel trinken bei Diabetes. Oft sendet der Körper das Signal aus, Hunger zu verspüren, wo es ein großes Glas Wasser auch tut. Halte also immer Wasser bereit und trink es, wenn du denkst, ein Snack wäre jetzt angebracht.
- Unterstützung im Falle einer Blutzuckerkrankheit suchen. Familie oder Freunde können dir helfen, deine Ziele zu erreichen. Gemeinsam in der Gruppe macht das Ganze noch mehr Spaß und ihr tut euch alle sogar noch etwas Gutes.
Diabetes-Therapie: Warum Kontrolle wichtig ist
Während sich der Typ-2 Diabetes mithilfe einer Ernährungsumstellung und regelmäßiger Bewegung häufig umkehren lässt und nur in manchen Fällen die Einnahme von oralen Antidiabetika bzw. die Abgabe von Insulin notwendig werden, sind Menschen mit Typ-1 Diabetes hingegen ein Leben lang auf eine künstliche Insulinzufuhr angewiesen. Diese erfolgt entweder mittels eines Pens oder einer Insulinpumpe. Bei gewissenhaft durchgeführter Therapie bleiben Betroffene normalerweise von den Langzeitschäden eines erhöhten Blutzuckerspiegels verschont. Werden die Insulingaben jedoch nachlässig berechnet oder gar vergessen, besteht die Gefahr einer Überzuckerung (Hyperglykämie) bzw. einer Unterzuckerung (Hypoglykämie). Ebenfalls beachte natürliche Hausmittel zum Cholesterin senken.
Ursache für hohen Blutzuckerspiegel | Entstehung eines niedrigen Glucosegehalts im Blut |
---|---|
– Zu kohlenhydratreiche Kost | starke körperliche Anstrengung (ohne vorherige Anpassung der Insulingabe) |
– Chronischen Bewegungsmangel | eine vergessene Mahlzeit |
– Körperlichen oder seelischen Stress und | eine zu hohe Insulingabe |
– Eine zu geringe bzw. vergessene Insulingabe |
Utensilien für eine Blutzuckermessung
Menschen die an der Blutzuckerkrankheit leiden, sind auf eine regelmäßige Blutzuckermessung angewiesen. Folglich brauchst du für eine Blutzuckerkontrolle genau drei Utensilien. Sie ermöglichen dir eine schnelle Kontrolle deiner Blutzuckerwerte und helfen so die Zuckerkrankheit in den Griff zu kriegen:
- 1 Blutzuckermessgerät (kann bundesweit gratis angefordert werden)
- passende Teststreifen
- 1 Stechhilfe
Anleitung zur Blutzuckerkontrolle
Grundsätzlich sollte die Messung des Blutzuckers auf nüchternen Magen, d.h. vor der ersten Mahlzeit des Tages und mindestens 1 ½ bis 2 Stunden nach jeder weiteren Mahlzeit erfolgen. Solange deine Werte sich im „normalen“ Bereich zwischen 60 und 140 mg Zucker/ Deziliter Blut (= 3,3 bis 7,8 mmol/l) bewegen, ist alles in Ordnung. Ab einem Wert von 11,1 mmol/l ist der Blutzucker erhöht und Werte unter 3,3 mmol/l deuten auf eine Unterzuckerung hin. Für eine korrekte Messung mit zuverlässigen Werten gehe wie folgt vor, um die Blutzuckerkrankheit in den Griff zu kriegen:
- Zuerst wasche gründlich deine Hände.
- Anschließend gut frottieren, um die Durchblutung in Ihren Fingern anzuregen.
- Alternativ kannst du deine Finger auch leicht massieren.
- Wähle weder Daumen noch Zeigefinger für die Blutabnahme.
- Dann steche idealerweise seitlich in die Fingerbeere, da das Schmerzempfinden dort nicht so stark ist.
- Danach bringe den austretenden Bluttropfen auf einen Teststreifen und führe diesen in das Messgerät ein.
- Notiere dir das Ergebnis der Messung inklusive Tag und Uhrzeit, damit du den Überblick behältst.
Folgen einer Unterzuckerung
Wird bei den ersten Symptomen einer Unterzuckerung nicht umgehend gehandelt, kann dies ernsthafte Folgen haben, bis hin zu starken Bewusstseinsstörungen oder Bewusstlosigkeit. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Menschen mit Diabetes ihre Glucosemenge im Blut regelmäßig, d.h. mehrmals am Tag, kontrollieren. Nur so ist es möglich, die Insulingaben exakt an Ihren Tagesablauf und Ihre Lebensgewohnheiten anzupassen.
Diabetestagebuch: Behalte deine Werte im Blick
Die wichtigste Botschaft für Menschen mit Diabetes lautet: Lerne deinen Körper kennen. Denn nur wenn du weißt, wie dein Körper auf bestimmte Lebensmittel, bestimmte Essenszeiten, körperliche Aktivität im Alltag und seelischen Stress reagiert, kannst du die Insulingaben optimieren und dauerhaft mit der Blutzuckerkrankheit leben.
Damit du die Übersicht behältst, solltest du deine Blutzuckerwerte grundsätzlich notieren und idealerweise in einem Diabetestagebuch dokumentieren. Dabei kannst du dieses Tagebuch klassisch mit Stift und Papier führen, dir entsprechende Vorlagen aus dem Internet herunterladen, oder dich für die digitale Variante entscheiden, die alle Daten erfasst und dir sogar die Auswertung abnimmt.
Vorteile des Diabetestagebuchs
Ein Diabetestagebuch für die Zuckerkrankheit hat den Vorteil, dass du durch das Eintragen von Mahlzeiten, Messwerten und Aktionen (z.B. Stress, Sport, Feiern etc.) schneller Zusammenhänge zwischen deinen Lebensgewohnheiten und dem Diabetes erkennen und entsprechende Konsequenzen ziehen kannst.